Ich war letzte Woche mit dem Zug auf dem Weg in die Berge. Natürlich war dieser überfüllt, eine Gruppe von Rentner:innen unterhält sich über diesen Umstand und dabei fällt folgende Aussage:
Warum hängen sie nicht einfach mehr Waggons an?
Dieser Satz ging mir den ganzen Tag nicht aus dem Kopf. Wir kennen diesen und weitere Variationen aus dem Privatleben wie im Arbeitskontext:
Der menschliche Reflex hinter diesen Fragen ist klar: Wir sehnen uns nach einfachen Antworten. Es gibt ein Problem, also was ist die schnelle Lösung dafür? Wir nehmen eine Aktion wahr, was ist die unmittelbare Reaktion darauf?
Das Problem ist, dass es in komplexen Systemen keine einfachen Antworten gibt.
Wie spiegeln wir dies einer Person oder Gruppe? In unserem lösungsfokussierten Werkzeugkoffer gibt es dafür beispielsweise die systemischen Fragen. Bleiben wir für den weiteren Verlauf beim oben angeschnittenen Zugproblem. Wenn wir für die vermeintlich einfache Lösung "mehr Waggons" größtenteils auf die Gruppe der hypothetischen Fragen zurückgreifen, kann sich als Fragefolge ergeben:
Und das ist nur die Erkenntniskette, die durch eine einzige Aussage ausgelöst wurde!
Diese "Was wäre wenn"-Fragen sind ein wirksames Werkzeug, um neue Denkräume zu öffnen. Wichtig ist dabei, dass sie nicht als Pranger oder Angriff missbraucht werden. Es geht nicht darum, Personen als "dumm" darzustellen. Ziel ist es, die Gegenüber ihre Position überdenken zu lassen, eigene Sichtweisen zu hinterfragen und dadurch eine Außenperspektive einzunehmen.
Und diese Denkweise ist auch einer der Gründe, der Agile Coaches so unbequem macht 😉 Es liegt in unserer Natur zu hinterfragen, ob z. B. die Einführung von Scrum, eines anderen Systems oder Prozesses die passende Lösung ist. Nur so erreichen wir eine hohe nachhaltige Wirksamkeit und bieten die beste Unterstützung.
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