Das Leben ist zu kurz für schlechte Besprechungen. Also werfen wir heute einen Blick auf wichtige Grundlagen für die Zusammenarbeit in Meetings.
Was das mit Teamcoaching zu tun hat? Alles. Natürlich können wir die schönsten, neuesten Frameworks und Denkhilfen einsetzen. Wenn jedoch die Basiswerkzeuge nicht sitzen, bröckelt es halt schon am Fundament.
Mit der Scrum-Brille betrachtet zeigt der Scrum Guide, dass die Scrum Masterin dem Scrum Team u. a. dadurch dient, dass sie "[sicherstellt], dass alle Events von Scrum stattfinden, positiv und produktiv sind und innerhalb der Timebox bleiben". Eine laxe Auslegung dieser Aufgabe hat in der Vergangenheit leider zu oft dazu geführt, diese Rolle "nur mal so nebenher zu machen" als Sekretärin und - meist schlechte - Moderatorin.
Schlussendlich ist unsere Aufgabe in einer lateral führenden Rolle, die Menschen um uns herum noch besser zu machen. Auf dem Weg in die Selbstorganisation ist auch die Vermittlung von Basisthemen wichtig. Für alle Personen im Team gilt es damit, gute Kollaborationswerkzeuge zu kennen bzw. kennenzulernen und anwenden zu können. Wir als die coachende, trainierende oder beratende Person sollten dabei stets mit gutem Beispiel vorangehen.
Zum Einstieg eine kurze Begriffsklärung.
Eine mögliche Auslegung der Moderationsrolle ist:
Ein Moderator [...] ist eine Person, die ein Gespräch lenkt oder in einer Kommunikation vermittelt.
Eine Moderatorin leitet also eine Diskussion. Expliziter wird es bei dieser Definition:
A discussion moderator or debate moderator is a person whose role is to act as a neutral participant in a debate or discussion, holds participants to time limits and tries to keep them from straying off the topic of the questions being raised in the debate. Sometimes moderators may ask questions intended to allow the debate participants to fully develop their argument in order to ensure the debate moves at pace.
Bezogen auf unseren Arbeitsalltag bedeutet dies, eine Besprechung zu strukturieren, am Laufen zu halten und auf ein Ziel auszurichten.
Facilitation ist all das und geht noch einen Schritt weiter:
A facilitator is a person who helps a group of people to work together better, understand their common objectives, and plan how to achieve these objectives, during meetings or discussions.
Ein Facilitator ist somit für einen Prozess verantwortlich. Er hilft Menschen aktiv Entscheidungen zu treffen und Ergebnisse zu erzielen, bleibt dabei selbst jedoch neutral.
Zugegeben, der Unterschied erscheint minimal und es wird noch verwirrender, wenn man sich mit "Facilitation" z. B. im agilen Umfeld beschäftigt. Dort geht es noch weiter in die wörtliche Übersetzung des Begriffs als Erleichterung, Vereinfachung, Förderung oder Ermöglichung. Meist in Bezug auf die Einführung eines Prozesses oder einer Methodik.
Für den restlichen Artikel genügt die Annahme, dass es sich um Moderationswerkzeuge handelt. Alle Themen rund um Facilitation können als fortgeschritten gelten.
Beginnen wir im Vorfeld der Besprechung.
In einer Einführung zu wissenschaftlichem Arbeiten hörte ich eine Aussage, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht, auch beim Tippen dieser Zeilen: "Es quält sich der Schreiber, nicht der Leser". In Anlehnung daran gilt in meinen Augen für Besprechungen, dass mehr Aufwand in der Vorbereitung bedeutet, die Teilnehmenden während des Termins nicht quälen zu müssen. Im Folgenden einige der wichtigsten Schritte vor einem Meeting.
Dies alles schafft eine solide Grundlage für den eigentlichen Termin.
Eine gute Vorbereitung ist Gold wert und erspart Dir im besten Fall große Moderationsüberraschungen während des Termins. Hier die wichtigsten allgemeinen Punkte zur Beachtung für eine laufende Besprechung.
Da die Arbeit mit Menschen hochkomplex ist, hilft für gute Moderation - wie so oft - üben, üben, üben. Viele tiefergehende Themen hierzu rechtfertigen einen Artikel für sich.
Was noch bleibt, ist die Aufarbeitung des Termins.
Eigentlich sollte im Nachgang nur noch wenig Arbeit zu erledigen sein. Alle nötigen Personen waren bereits während des Termins anwesend. Die Dokumentation wurde während des Termins schon mitgeschrieben. Damit kannst Du im Idealfall die Früchte Deiner guten Vorbereitung genießen.
Natürlich hat es Sinn, weitere Personen zu informieren, insofern im Sinne eines Pull-Prinzips nicht bereits klar ist, wo alle teamrelevanten Informationen zu finden sind.
Auch kann es Deine Aufgabe sein, bei den vereinbarten nächsten Schritten nachzufassen oder beratend zur Verfügung zu stehen.
Diese Übersicht und Sammlung ist in Hinsicht auf gute Werkzeuge mit Sicherheit nicht vollständig. Der Artikel spiegelt die Kernpunkte wider, die ich regelmäßig nutze und als eine Art Mindeststandard betrachte.
Gute Besprechungen sind buchstäblich viel wert. Ein strukturiertes Vorgehen vor, während und nach einem Meeting hilft Dir hoffentlich in Zukunft zu besseren, zielgerichteten Meetings.
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