Erste Hinweise auf Probleme mit Teams


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Bei uns läuft alles dufte! Wirklich? Oder gibt es vielleicht doch bestimmte Phrasen, die auf Probleme im Entwicklungsteam hinweisen?

Und zwar abseits von quantitativen Metriken und Dashboards. Stattdessen: Beobachten und Zuhören. Als Führungskraft oder Mitglied eines Softwareteams ist es entsprechend wichtig, im Alltag auf bestimmte Aussagen zu achten.

Werfen wir als einen kurzen Impuls einen Blick auf eine Auswahl typischer Sätze und deren mögliche Bedeutung.

Kommunikation und der Mangel davon

Fangen wir mit dem Klassiker an: die Kommunikation zwischen Teams. Einige Beispiele, die aufhorchen lassen:

  • „Was haben die wieder gemacht?“
  • „Die sollten mal mit uns sprechen, bevor …“
  • „Was soll ich denen denn sagen?“
  • „Die machen ohnehin immer das Gleiche.“
  • „Ich kann sie einfach nicht ausstehen.“
  • „Jeder geht seinen eigenen Weg.“
  • „Warum können nicht einfach alle miteinander auskommen und ihre Arbeit erledigen?“
  • „Wir ziehen nicht so an einem Strang, wie wir es sollten, um unsere Ziele zu erreichen.“

Aus diesen Aussagen lassen sich viele Interpretationen ableiten. Es kann konkrete oder abstrakte Abneigung und Widerwillen geben. Genauso gut können Unsicherheit, Berührungsängste oder schlechte Erfahrungen Ursachen sein.

Teams sind soziale Gruppen und Menschen neigen grundsätzlich zu tribalistischem Verhalten. Oder in sehr einfachen Worten: zu einem starken Wir-Gefühl. Und wo ein „wir“ ist, ist ein „die“ nicht weit.

So vielfältig die Ursachen sind, so vielfältig ist der Lösungsraum. Meine liebste und in meinen Augen nur vermeintlich banale Aussage ist: Vielleicht hilft es, einfach mal miteinander zu reden, anstatt nur übereinander. Radikale Idee, ich weiß 😈

Und dabei kann es denn auch um die Klärung von Erwartungen und Verantwortlichkeiten gehen.

Zuständigkeiten und die Unklarheit darum

Grundsätzlich ist Fokus eine wichtige Eigenschaft, wenn es um Produktivität geht. Doch das Pendel kann auch ins Extreme ausschlagen:

  • „Das ist nicht mein Job.“
  • „Das ist nicht mein Aufgabenbereich.“
  • „Das ist nicht unser Problem, das ist ein Problem von einem anderen Team.“
  • „Ich weiß nicht, wer dafür verantwortlich ist.“
  • „Ah, aber hast Du das nicht gemacht?“
  • „Ich komme, mache meinen Job und das war’s.“
  • „Wenn ich unternehmerisch denken will, wäre ich Unternehmer geworden.“

Teamintern kann das auf eine unklare Rollenverteilung oder mangelnde Zusammenarbeit hindeuten. Teamübergreifende auf Silo-Denken und mangelnde Kollaboration. Generell sind auch unklare Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten als Grund denkbar.

Was ebenfalls eine mögliche Ursache sein kann, ist eine Kluft zwischen Arbeitnehmern, Abteilungen und dem Unternehmen. Wenn Mitarbeitende nicht nach links und rechts blicken, reicht die Spannweite potenzieller Ursachen von Unwissenheit oder Unklarheit über Desinteresse bis zu Ablehnung von Unternehmensentscheidungen.

Oder es liegt an Überlastung.

Arbeit und die Menge dieser

Wie nennt man eine Autobahn mit 100 % Auslastung? Einen Parkplatz.

Und trotzdem herrscht selbst in der Wissensarbeit noch der Glaube vor, möglichst viel möglichst parallel zu tun, um auch die letzte Minute Arbeitszeit mit Beschäftigung zu füllen.

Was zu solchen Aussagen führen kann:

  • „Das sollten wir später machen.“
  • „Wir haben mehr Aufgaben, als wir bewältigen können.“
  • „Wir brauchen mehr Ressourcen für diese Aufgabe.“
  • „Wir haben keine Zeit für Code-Reviews.“
  • „Ich brauche mehr Zeit.“
  • „Wir haben diese Woche nicht viel Fortschritt gemacht.“
  • „Das Team ist ausgebrannt.“

In diesen Beispielen deutet vieles darauf hin, dass über die vorhandenen Kapazitäten operiert wird. Irgendwo gibt es einen Flaschenhals. Wahrscheinlich laufen zu viele Aktivitäten parallel.

Möglicherweise liegt eine Unterschätzung der Arbeitslast, schlechte Zeitplanung oder unerwartete Schwierigkeiten vor – wobei letzteres bei der Entwicklung von Neuem alles andere als unerwartet sein darf. In Kombination mit Zeitdruck und der Priorisierung von Geschwindigkeit über Qualität führt dies mittel- bis langfristig zu Problemen.

Und wie sieht es mit Blockaden und ineffizienten Prozessen aus?

Abhängigkeiten und die Auswirkungen derer

So schön es auch sein könnte, wenn ein einzelnes Entwicklungsteam vollkommen eigenständig alle Aufgaben erledigt, so unrealistisch ist dies in der zeitgemäßen Projektarbeit und Produktentwicklung.

Einige Beispiele, wie sich dies äußern kann:

  • „Wir warten noch auf die Anforderungen.“
  • „Wir warten noch auf die Anderen.“
  • „Wir warten immer auf den Betrieb und stecken fest.“
  • „Die Prioritäten müssen geklärt werden.“

Bei diesen Aussagen ist das Problem offensichtlich: Es gibt Wartezeiten. Vielleicht unvermeidbar, wahrscheinlich verbesserbar.

Hand aufs Herz – Dieses Beispiel ist eines, das wir alle schon schulterzuckend akzeptiert haben. Und nein, dieser Zustand muss nicht als gegeben und unverrückbar hingenommen werden.

Fazit

Kennst Du solche Aussagen wie oben aufgeführt? Hast Du sie in letzter Zeit im Umfeld Deines Entwicklungsteams gehört? Oder vielleicht sogar selbst gesagt?

Wirst Du bei solchen Sätzen hellhörig? Das solltest Du, egal, wie oft sie schon gefallen sein mögen. Denn solche Phrasen sind ein Indiz dafür, dass etwas im Argen liegt und ihr hinter euren Möglichkeiten zurückbleibt.

Wenn sie häufiger auftreten, ist es hilfreich, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um die zugrunde liegenden Probleme zu identifizieren und zu lösen:

  • Klare Rollen- und Verantwortlichkeitsdefinitionen
  • Analyse und Verbesserung der Kommunikation
  • Regelmäßige Reviews und ggf. Anpassung von Prozessen und Methoden
  • Einholen von qualitativem Feedback vom Team

Und auf jeden Fall gibt Dir das Zuhören Hinweise darauf, dass es Verbesserungsmöglichkeiten gibt, die Du ausschöpfen kannst.

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