Bei uns läuft alles dufte! Wirklich? Oder gibt es vielleicht doch bestimmte Phrasen, die auf Probleme im Entwicklungsteam hinweisen?
Und zwar abseits von quantitativen Metriken und Dashboards. Stattdessen: Beobachten und Zuhören. Als Führungskraft oder Mitglied eines Softwareteams ist es entsprechend wichtig, im Alltag auf bestimmte Aussagen zu achten.
Werfen wir als einen kurzen Impuls einen Blick auf eine Auswahl typischer Sätze und deren mögliche Bedeutung.
Fangen wir mit dem Klassiker an: die Kommunikation zwischen Teams. Einige Beispiele, die aufhorchen lassen:
Aus diesen Aussagen lassen sich viele Interpretationen ableiten. Es kann konkrete oder abstrakte Abneigung und Widerwillen geben. Genauso gut können Unsicherheit, Berührungsängste oder schlechte Erfahrungen Ursachen sein.
Teams sind soziale Gruppen und Menschen neigen grundsätzlich zu tribalistischem Verhalten. Oder in sehr einfachen Worten: zu einem starken Wir-Gefühl. Und wo ein „wir“ ist, ist ein „die“ nicht weit.
So vielfältig die Ursachen sind, so vielfältig ist der Lösungsraum. Meine liebste und in meinen Augen nur vermeintlich banale Aussage ist: Vielleicht hilft es, einfach mal miteinander zu reden, anstatt nur übereinander. Radikale Idee, ich weiß 😈
Und dabei kann es denn auch um die Klärung von Erwartungen und Verantwortlichkeiten gehen.
Grundsätzlich ist Fokus eine wichtige Eigenschaft, wenn es um Produktivität geht. Doch das Pendel kann auch ins Extreme ausschlagen:
Teamintern kann das auf eine unklare Rollenverteilung oder mangelnde Zusammenarbeit hindeuten. Teamübergreifende auf Silo-Denken und mangelnde Kollaboration. Generell sind auch unklare Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten als Grund denkbar.
Was ebenfalls eine mögliche Ursache sein kann, ist eine Kluft zwischen Arbeitnehmern, Abteilungen und dem Unternehmen. Wenn Mitarbeitende nicht nach links und rechts blicken, reicht die Spannweite potenzieller Ursachen von Unwissenheit oder Unklarheit über Desinteresse bis zu Ablehnung von Unternehmensentscheidungen.
Oder es liegt an Überlastung.
Wie nennt man eine Autobahn mit 100 % Auslastung? Einen Parkplatz.
Und trotzdem herrscht selbst in der Wissensarbeit noch der Glaube vor, möglichst viel möglichst parallel zu tun, um auch die letzte Minute Arbeitszeit mit Beschäftigung zu füllen.
Was zu solchen Aussagen führen kann:
In diesen Beispielen deutet vieles darauf hin, dass über die vorhandenen Kapazitäten operiert wird. Irgendwo gibt es einen Flaschenhals. Wahrscheinlich laufen zu viele Aktivitäten parallel.
Möglicherweise liegt eine Unterschätzung der Arbeitslast, schlechte Zeitplanung oder unerwartete Schwierigkeiten vor – wobei letzteres bei der Entwicklung von Neuem alles andere als unerwartet sein darf. In Kombination mit Zeitdruck und der Priorisierung von Geschwindigkeit über Qualität führt dies mittel- bis langfristig zu Problemen.
Und wie sieht es mit Blockaden und ineffizienten Prozessen aus?
So schön es auch sein könnte, wenn ein einzelnes Entwicklungsteam vollkommen eigenständig alle Aufgaben erledigt, so unrealistisch ist dies in der zeitgemäßen Projektarbeit und Produktentwicklung.
Einige Beispiele, wie sich dies äußern kann:
Bei diesen Aussagen ist das Problem offensichtlich: Es gibt Wartezeiten. Vielleicht unvermeidbar, wahrscheinlich verbesserbar.
Hand aufs Herz – Dieses Beispiel ist eines, das wir alle schon schulterzuckend akzeptiert haben. Und nein, dieser Zustand muss nicht als gegeben und unverrückbar hingenommen werden.
Kennst Du solche Aussagen wie oben aufgeführt? Hast Du sie in letzter Zeit im Umfeld Deines Entwicklungsteams gehört? Oder vielleicht sogar selbst gesagt?
Wirst Du bei solchen Sätzen hellhörig? Das solltest Du, egal, wie oft sie schon gefallen sein mögen. Denn solche Phrasen sind ein Indiz dafür, dass etwas im Argen liegt und ihr hinter euren Möglichkeiten zurückbleibt.
Wenn sie häufiger auftreten, ist es hilfreich, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um die zugrunde liegenden Probleme zu identifizieren und zu lösen:
Und auf jeden Fall gibt Dir das Zuhören Hinweise darauf, dass es Verbesserungsmöglichkeiten gibt, die Du ausschöpfen kannst.
Schnapp Dir die 7 Fragen für hochproduktive Entwicklungsteams und buche Deine kostenlose Teamanalyse und wir finden gemeinsam heraus, wie ich Dich am wirkungsvollsten unterstützen kann.